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Hygieneschulung - Fragen und Antworten zu MRSA

Hygieneschulung - Hier finden Sie Antworten zu MRSA (Methicillin-restistenten Staphylococcus aureus


Ausgewählte Fragen und Antworten zu Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA)


Methicillin-resistente Staphylococcus aureus - kurz MRSA genannt - sind Keime, die beim Menschen unter anderem Wundinfektionen und Entzündungen der Atemwege hervorrufen können und gegen bestimmte Antibiotika resistent sind. Bisher trat der Keim vor allem in Krankenhäusern auf, wo er von Mensch zu Mensch übertragen wird. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Fälle von Infektionen registriert, die Menschen sich außerhalb von Krankenhäusern zugezogen haben. Gleichzeitig zeichnete sich ab, dass MRSA auch bei Tieren auftreten kann, und zwar vermehrt bei Schweinen. Staphylococcus aureus ist ein grampositives kokkenförmiges Bakterium. Es ist Bestandteil der physiologischen bakteriellen Besiedelung des Menschen und kolonisiert vorrangig die Nasenvorhöfe. 20 % der Bevölkerung trägt dauerhaft, 60 % vorübergehend den Keim.
Er kann auch als Erreger von Infektionen auftreten (z. B. Furunkel, Pneumonie, Sepsis) und ist nicht selten für nosokomiale Wundinfektionen (z. B. Implantatinfektionen) verantwortlich.

MRSA

Bestimmte Staphylococcus-aureus-Stämme, haben gegen den typischerweise zur Behandlung von Staphylokokkeninfektionen eingesetzten Wirkstoff Methicillin/Oxacillin (Staphylex) Resistenzen ausgebildet.
Seit der Erstbeschreibung 1963 ist weltweit ein Anstieg der resistenten S.-aureus-Stämme zu verzeichnen. Besonders in den Krankenhäusern verbreiten sich so genannte Epidemiestämme.

Der Hauptübertragungsweg für MRSA im Krankenhaus sind

•    die Hände des Personals.

Weiterhin ist eine Übertragung möglich:

•    über Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum des Kolonisierten, insbesondere bei akuter
     Rhinitis oder chronischer Sinusitis,
•    über Kontakt (von entzündlich veränderten Hautbereichen, über Wundsekrete),
•    oder aerogen (Staubpartikel-gebunden) über Keimansammlungen im Umfeld des Patienten
     (Oberflächen von Instrumenten u. Geräten, Pflegeartikel etc.).

Ein erfolgreiches Hygienemanagement bei MRSA hängt maßgeblich von der guten Information und Schulung aller Beteiligten ab.

Welche Desinfektionsmaßnahmen sind erforderlich?

Die Desinfektionsmaßnahmen werden häufig durch Personal externer Dienstleister erbracht. Oft sind diese Mitarbeiter nicht über die Hintergründe von MRSA informiert, was zu Unsicherheit und Fehlern führen kann. Um gute Desinfektionsergebnisse zu gewährleisten, muss das Reinigungspersonal informiert und geschult werden. Das Pflegepersonal sollte die Durchführung der Desinfektionsmaßnahmen überprüfen, Fragen beantworten und damit helfen Ängste abzubauen.

Durchführung der laufenden Desinfektion

Die üblicherweise im Krankenhaus verwendeten DGHM-gelisteten Desinfektionsmittel sind gegen MRSA voll wirksam.

Beachte:

•    Desinfektionslösung, Wischmopp und Tücher sind zimmerbezogen zu verwenden bzw. das
     Zimmer ist am Ende eines Reinigungsdurchgangs zu desinfizieren.
•    Eine routinemäßige Flächendesinfektion ist mindestens 1 x pro Tag durchzuführen, dabei sind
      folgende Bereiche zu wischen:
-    alle Kontaktflächen, mit denen der Patient möglicherweise in Berührung gekommen ist
     (Bettgestell, Nachttisch, Tür- und Fenstergriff, Patientenrufanlage, Fernsehfernbedienung,
      Lagerungshilfen etc.)
-    horizontale Flächen (Tische, Stühle etc.)
-    Fußboden
-    Nasszelle bzw. Waschbecken

•    Geräte, die am Patienten verwendet werden, sollen möglichst im Zimmer verbleiben
     (Stethoskop, Fieberthermometer etc.) und dort desinfiziert werden.

•    Geräte, die auch für alle anderen Patienten benötigt werden (z. B. Ultraschallgeräte, EEG-,
      EKG-Geräte, -Kabel und -elektroden), sind beim Verlassen des Zimmers zu desinfizieren.

Ist MRSA in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weit verbreitet?

Im Vergleich mit anderen europäischen Staaten liegt Deutschland bei Untersuchungen zum Vorkommen von MRSA im Krankenhausbereich auf einem mittleren Platz. In Skandinavien und den Niederlanden sind MRSA intensiv bekämpft und überwacht worden und werden in der Folge weniger beobachtet. In Großbritannien und den südeuropäischen Staaten liegt der Anteil Methicillin-resistenter S. aureus an allen S. aureus hingegen deutlich höher.

Kann sich der Mensch über Lebensmittel mit MRSA infizieren?

Bisher sind nur wenige Fälle beschrieben, bei denen eine MRSA-Infektion des Menschen auf Lebensmittel zurückgeführt werden konnte. In den wenigen bekannten Fällen waren die Lebensmittel durch infizierte Personen verunreinigt worden. Viele Lebensmittel bieten S. aureus keine günstigen Lebensbedingungen, so dass sich der Keim darin nicht stark vermehren kann. Grundsätzlich sicher sind alle wärmebehandelten Lebensmittel wie pasteurisierte Milch, gebratenes oder gekochtes Fleisch. Allerdings dürfen die Lebensmittel nach der Wärmebehandlung nicht erneut verunreinigt werden. Rohes Fleisch aller Tierarten kann nach Untersuchungen aus den Niederlanden geringe Mengen von Methicillin-resistenten S. aureus enthalten. Deshalb ist es wichtig, dass beim Umgang mit rohem Fleisch die üblichen Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden. Diese schützen auch vor anderen Infektionserregern wie Salmonella, Campylobacter, und Escherichia coli.

Können Verbraucher erkennen, ob ein Lebensmittel mit MRSA verunreinigt ist?

Nein. Das lässt sich nur durch aufwändige Laboruntersuchungen feststellen.

Können Verbraucher MRSA auf der Haut bemerken?

Nein, denn eine Besiedlung führt in der Regel zu keinerlei gesundheitlichen Beeinträchtigungen. S. aureus gehört zur normalen Keimflora der Haut. Die Besiedlung mit MRSA kann nur durch eine Laboruntersuchung festgestellt werden. Dies erfolgt häufig mit Hilfe eines Abstrichs der Nasenschleimhaut.

Was unternehmen die Behörden gegen MRSA?

Die Behörden des Gesundheitswesens sind seit Jahren bemüht, die Verbreitung von MRSA beim Menschen einzudämmen. Trotz dieser Bemühungen stellen MRSA nach wie vor eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Aufgrund der Berichte über MRSA bei Tieren, insbesondere Nutztieren, und von Tieren stammenden Lebensmitteln untersuchen die Behörden der Veterinär- und Lebensmittelüberwachung derzeit national und international, wie weit Methicillin-resistente S. aureus beim Tier und im Lebensmittel verbreitet sind und welche Bedeutung dies als zusätzliche Infektionsquelle für den Menschen hat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung aktualisiert laufend auf der Basis der bekannt gewordenen Daten seine Einschätzung des Risikos für den gesundheitlichen Verbraucherschutz und stellt diese Bewertung der Bundesregierung und den Veterinärbehörden zur Verfügung. Unter der Federführung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Wissenschaft, sowie der Gesundheits-, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden gebildet. Sie forscht derzeit nach Strategien, MRSA in der Tierpopulation zurückzudrängen und die Gefährdung des Menschen weitestgehend zu minimieren.

Was kann jeder Verbraucher selbst tun, um sich gegen Methicillin-resistente S. aureus zu schützen?

Für den Schutz gegen eine Besiedlung durch MRSA gelten die üblichen Hygieneempfehlungen für den Umgang mit Lebensmitteln und Tieren. Nach dem Kontakt mit Tieren sowie vor und nach der Zubereitung von rohem Fleisch sollten die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Zudem sollte man vermeiden, Tiere und rohes Fleisch mit dem Mund zu berühren.



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