EHEC
EHEC - wie kann ich mich schützen
EHEC-Symptome: Das sollten Sie über die Durchfallerkrankung wissen
Das aggressive Darmbakterium EHEC wütet derzeit in Deutschland. 2.800 an EHEC erkrankte Personen, 642 HUS-Infektionen und 29 bestätigte Todesfälle. Das Gefährliche: EHEC ruft schwere Symptome hervor, schlimmstenfalls kann es zu Nierenversagen und Nervenstörungen kommen. Außerdem treten die ersten Anzeichen nicht sofort nach der Infektion auf.
Wie lange dauert es, bis sich die ersten Symptome zeigen?
EHEC-Inkubationszeit - zwei bis zehn Tage
Normalerweise wird EHEC über den Kot von Wiederkäuern wie Kühen oder Schafen übertragen, doch auch verunreinigte Lebensmittel kommen in Frage. Bisher vermuteten Experten die Infektionsquelle bei den derzeitigen Fällen in verunreinigtem Gemüse oder Obst. Ob dies aber tatsächlich der Fall ist, ist noch unklar. Auch eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist möglich: Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) genügen bereits 10-100 Keime. Das Tückische an der EHEC-Erkrankung: Bis man merkt, dass man sich angesteckt hat, können bis zu zehn Tage vergehen. In den meisten Fällen beträgt die Inkubationszeit durchschnittlich zwei bis drei Tage. Inkubationszeit ist die Zeit zwischen Aufnahme der Nahrung und Eintritt der Erkrankung.
Was ist EHEC:
EHEC ist die Abkürzung für enterohämorraghisches Escherichia-coli-Bakterium. Dabei handelt es sich um ein Darmbakterium, das schweren Durchfall auslösen kann. Das Bakterium lebt vor allem im Verdauungstrakt von Wiederkäuern wie Kühen, Schafen oder Ziegen. Im menschlichen Darm setzt EHEC Giftstoffe, so genannte Shiga-Toxine frei, die die Innenwand der Blutgefäßen angreifen und zerstören.
Blutiger Durchfall ist ein Symptom für EHEC
Ein erstes Symptom für die Infektion mit EHEC ist wässriger Durchfall, der häufig von Übelkeit und Erbrechen begleitet wird. In schweren Fällen kommt es außerdem zu krampfartigen Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und Fieber. Patienten, die an den typischen EHEC-Symptomen leiden, sollten umgehend einen Arzt aufsuchen. Außerdem sollen EHEC-Erkrankte viel trinken, um den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen. Bei schweren Fällen kommt es zum sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), was zu einem Nieren-Versagen führen kann.
Warum ist bei den EHEC-Erkrankungen auch von HUS-Fällen die Rede?
HUS steht für hämolytisch-urämisches Syndrom. Es ist die schwerste Komplikation der Infektion. Sie tritt derzeit bei fünf bis zehn Prozent der EHEC-Patienten auf. Dabei kann es zu Nierenversagen und Blutarmut kommen. Das kann lebensbedrohlich sein.
Wann sterben EHEC-Erreger ab?
Durch Erhitzen wie Kochen, Braten oder Pasteurisieren sterben EHEC-Bakterien ab. Voraussetzung dafür ist, dass das Lebensmittel für mindestens zwei Minuten auf 70 Grad Celsius erhitzt wird. Kälte, Salz oder Austrocknung schaden dem Keim hingegen kaum. Durch das Einfrieren von Lebensmitteln lassen sich die Bakterien also nicht zuverlässig abtöten.
Wie kann ich mich schützen?
Strikte Hygiene in der Küche ist wichtig
Wer sich vor dem EHEC-Keim schützen will, sollte vor allem auf Hygiene achten, Obst gründlich waschen, Gemüse am besten kochen, Gurken schälen... Arbeitsbretter und Arbeitsmesser sollten gründlich gespült werden, am besten in der Spülmaschine bei hohen Temperaturen. Eine gute Händehygiene ist oberstes Gebot. Vor dem Kochen und nach dem Gang zur Toilette sollten die Hände zusätzlich desinfiziert werden. Rohmilch und Fleisch sollten ebenfalls gut durcherhitzt werden.