EHEC - Tipps zum Hygiene- und Krisenmanagement
EHEC - wie kann ich mich schützen
Nach Angaben deutscher Behörden ist der gefährliche EHEC-Erreger mit Bockshornkleesamen (Fenugreek) aus Ägypten nach Europa importiert worden und "mit hoher Wahrscheinlichkeit" für die Verbreitung in Deutschland und Frankreich verantwortlich. Die Europäische Union hat die Einfuhr bestimmter Sprossensamen bis zum 31. Oktober untersagt. Außerdem hat sie die Mitgliedsstaaten angewiesen, zwischen 2009 und 2011 importierte Ware umgehend vom Markt zu nehmen.
Die deutschen Aufsichtsbehörden halten ihre Warnung vor dem Verzehr roher Sprossen trotz der geklärten Ursache aufrecht. Bis auf weiteres sollten Sie daher auf Sprossen verzichten oder sehr gut durchgaren. Im Haushalt noch vorrätige Sprossen sollten Sie vernichten. Die Empfehlung gilt nicht nur für fertig gekaufte, sondern auch für selbst gezogene Sprossen und Keimlinge.
Die Warnung vor Gurken, Tomaten und Blattsalaten ist aufgehoben:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Robert-Koch-Institut hatten Ende Mai empfohlen, auf den Verzehr von nicht erhitzten Gemüsesorten, die als Infektionsursache im Verdacht stehen (Tomaten, Salatgurken und Blattsalate) und im Norddeutschen Raum erworben wurden, bis zur Aufklärung der genauen Ausbruchsursache zu verzichten. Diese Warnung gilt nicht mehr.
EHEC in Trinkwasser?
Das Umweltbundesamt gibt Entwarnung:
Für Trinkwasser kann eine Gefahr durch den EHEC-Ausbruchsstamm ausgeschlossen werden.
Wissenschaftler der Universität Münster haben den grassierenden Darmkeim EHEC identifiziert. Hierbei handelt es sich um eine neue Variante aus zwei E.Coli-Bakterien. Der mutierte Keim ist besonders resistent gegen Antibiotika. Nach Angaben der WHO ist dieser Keim zwar schon bei Menschen beobachtet worden, war aber bisher nie an einem Krankheitsausbruch beteiligt.
Normalerweise erkranken besonders oft Kleinkinder unter fünf Jahren, aber auch Senioren und immungeschwächte Personen. Beim Nachwuchs gilt vor allem der Kontakt zu Wiederkäuern, die das Hauptreservoir für EHEC-Keime darstellen, als der wichtigste Übertragungsweg (zum Beispiel im Streichelzoo, während der Ferien auf dem Bauernhof). Dagegen infizieren sich die anderen Altersgruppen vorrangig über Lebensmittel. Die Erreger werden insbesondere über rohes oder unzureichend erhitztes Fleisch (vor allem von Wiederkäuern und Wild) sowie über Rohmilch(-produkte) aufgenommen. Allerdings verlieren die Keime bei Rohmilch-Hartkäse durch den Reifeprozess von mindestens drei Monaten ihre krankmachende Wirkung.
Auch pflanzliche Lebensmittel können belastet sein, insbesondere wenn sie fäkal verunreinigt oder mit organischem Dünger (Rindermist) gedüngt wurden, vor allem wenn sie unzureichend gesäubert und roh verzehrt werden.
Haben Kleinkinder Kontakt mit Wiederkäuern, sollten sie sich anschließend gründlich die Hände waschen.
Quelle: http://www.vzsa.de